Die 116. Auflage des Giller-Bergturnfestes hat alle begeistert, Teilnehmer, Gäste und Organisatoren. Bereits die Eröffnung des Turnfestes mit dem Schwimmen im Dahlbrucher Hallenbad eine Woche zuvor ließ das Gillerteam jubeln. Musste das Schwimmen im vergangenen Jahr aufgrund einer zu geringen Anmeldezahl abgesagt werden, tummelten sich in diesem Jahr rund 100 Schwimmer im und um das Becken.
Dann startete das eigentliche Giller-Wochenende Freitagabend auf der Ginsberger Heide – und wie. Die TG Grund als Ausrichter setzte alle Hebel in Bewegung, um die große Menge der Nachmeldungen zum Gillerlauf schnellstens im System zu erfassen. Insgesamt finishten auf den verschiedenen Distanzen im Laufen und Walken 351 junge und ältere Ausdauersportler. Damit war die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 140 Aktive gestiegen. Dies hatte wohl auch seinen Grund in der Aufnahme des Gillerlaufes in die Rothaar-Laufserie AOK-Cup.
Als die letzten Läufer nach ihrer wunderschönen Runde am Rothaarsteig wieder auf dem Giller-Sportplatz eintrafen, legten die Rudelturner so richtig los. Animiert von ihren Trainern auf der Bühne und mitreißender Musik mobilisierte und kräftigte sich das mehr als 100-köpfige „Rudel“ auf der großen Bodenfläche. Als auch dieses neu ins Gillerprogramm aufgenommene Angebot gegen 22:00 Uhr zu Ende ging, lieferten sich die 24 Teams beim Beachvolleyball-Turnier noch bis spät in die Nacht ihre Spiele in der Vorrunde.
Der Samstag gehörte den Kindern. Morgens gaben sie alles, um in ihren Einzel- und Gruppenwettkämpfen im Turnen und in der Leichtathletik möglichst viele Punkte zu sammeln. Nachmittags durften sie
sich bei den vielen Mitmach-Angeboten auf dem Gillergelände vergnügen. Ganz besonders begehrt waren die Bubble-Balls und die Airtrack-Bahn. Auch beim Kinderschminken, dem Aufbringen von teils
glitzernden Klebe-Tattoos und auf der Hüpfburg galt es sich, in die Warteschlangen einzureihen. Bei der großen Menge der Kinder, die im Kindergruppenwettstreit (KGW) ihre Disziplinen im messbaren
und nicht messbaren Bereich als Gruppe ausführten, galt insbesondere den Tänzen, der Gymnastik und dem Turnen das besondere Augenmerk.
Bevor der sportliche Teil mit der Siegerehrung der Gruppen schloss, kämpften viele Vereine in den 6 x 75 m-Staffeln um die besten Zeiten. Wie auch im vergangenen Jahr darf der Song „Mach die
Robbe“ vor der Siegerehrung nicht fehlen. Als eine Art Flashmopp bewegen sich die vielen Kinder in Bauchlage wie eine Robbe auf der großen Turnmatte. Die „perfekten 60 Sekunden“ gehören seit
Jahren zum Abendprogramm. In Teams lösen die Teilnehmer die kniffeligen Aufgaben und im Ausscheidungsmodus wird am Ende das Siegerteam ermittelt. Ab 21:00 Uhr gehörte die große Bühne den
„Gillerstars“. Viele Vereinsgruppen präsentierten ihre sehr sehenswerten eingeübten Tänze, Turntalente und gymnastischen Darbietungen dem begeisterten Publikum. Anschließend hieß es bis
Mitternacht „Disco-Time“ auf und vor der Bühne. War es dann auch in der Platzmitte ruhig geworden, ans Schlafen war für viele noch nicht zu denken. Denn in und vor den 164 Vereinszelten ging es
vereinsintern noch ein wenig länger munter zu.
Sonntagmorgen absolvierten Erwachsene und Jugendliche ihre Wettkämpfe. In den leichathletischen Mehrkämpfen war der älteste Teilnehmer, Rudi Habicht (TVE Dreis-Tiefenbach) 91 Jahre alt. Karin
Gaffke (TuS Dahlbruch) startete als älteste Frau in der Klasse W85. Sascha Menn (TV Kredenbach-Lohe) und Alina Bremhorst (TuS Ferndorf) sind die strahlenden Gillerbergsieger 2023, die die
Wettkämpe der männlichen und weiblichen Oberstufe für sich entscheiden konnten.
Die Deutschen Mehrkämpfe erfreuten sich in diesem Jahr ganz besonderer Beliebtheit. Mit 106 Turnern, die neben den turnerischen Elementen des Mehrkampfes auch in der Leichtathletik ihre
Fähigkeiten zeigen mussten, hatte sich die Teilnehmerzahl gegenüber 2022 mehr als verdoppelt.
Die Orientierungsläufer erkundeten die Regionen rund um die Ginsberger Heide. Anhand der wegen des fehlenden Waldes neu erstellten Laufkarten fanden alle die gesetzten Pfosten und das Ziel in
direkter Nähe des Giller-Sportplatzes.
Bis in den Nachmittag stellte die große Zahl der Gruppen im Turnerjugend-Gruppen-Wettstreit und in der TGM (Turnerjugend-Gruppen-Meisterschaft) ihre Tänze, Gymnastiken und Turnvorführungen dem
großen Publikum vor. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen glänzten nicht nur mit perfekten Darbietungen, auch das Outfit war immer eine Augenweide. Als Publikumsmagnet stellte sich wie schon
in den Jahren zuvor der Wettbewerb um den Wanderpokal „Ginsberger-Heide“. Die Männer maßen sich im Ausscheidungsmodus über den Hoch-Weitsprung, das Baumstammwerfen, das Klettern an Tauen und das
abschließende Tauziehen. Die Frauen absolvierten bis auf das Hochklettern an den Tauen die gleichen Disziplinen. Am Ende durften sich Gabriel Plate (TV Krombach) und Anna Greim (TV Littfeld) über
die Schellen-Trophäen freuen.
Zum Giller-Angebot zählt seit vielen Jahren das Wandern. Neben den bewährten 5 und 15 Kilometer langen Wandertouren am Sonntag, wurde die XL-Wanderung mit 21 Kilometern am Samstag neu ins
Programm aufgenommen. Auch sie fand viele begeisterte Anhänger.
Ein ganz großer Dank gilt den vielen Ehrenamtlern, die das Giller-Bergturnfest für alle zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen. So sind allein von der TG Grund rund 150 Helfer im
Einsatz, die das Gelände nach KulturPur aufbereiten, für die reibungslose Abwicklung der Wettkämpfe sorgen und die Verpflegung der Turner garantieren. So wurde z. B. Samstag für alle das
Mineralwasser kostenlos zur Verfügung gestellt. Denn immer wieder forderten die Moderatoren dazu auf, bei der großen Hitze genügend Wasser zu trinken. Die „Gründer“ sorgen ebenfalls dafür, dass
die große Menge der „Zelter“ zum Frühstück mit frischen Brötchen versorgt werden kann. Samstag und Sonntag hielten sie die insgesamt 1.752 vorbestellten Brötchen pünktlich bereit.
Das große und engagierte Team der Turnjugend hatte – wie immer – alles bestens vorbereitet und die reibungslosen Abläufe koordiniert. Unter Leitung von Dagmar Broska (Vorsitzende der Turnjugend
im Siegerland Turngau), die gemeinsam mit Christoph Schütz die „Stimme des Gillers“ war - sie moderierten von Freitag- bis Sonntagabend ununterbrochen durchs Programm – durften sich Teilnehmer
wie Besucher über ein bestens gelungenes Turnfest freuen.
Auch die große Gruppe um das Team des Giller-Ausschusses unter Leitung von Holger Menzel und Jens Dolligkeit trug gemeinsam mit den vielen eifrigen jungen „Flizzis“ zu einem reibungslosen Ablauf
bei.
Geschafft und mit hörbar beanspruchter Stimme, aber glücklich und sehr zufrieden äußerte sich Dagmar Broska beim Aufräumen am Sonntagabend: „Einfach ein geniales Wochenende mit Rekorden in Allem.
Das „Giller-Fieber“ hat sich verbreitet und dazu beigetragen, dass mehr als 2.100 Starter auf dem Giller gezählt wurden und dass wir auf die große Zahl der Helfer bauen können.“
Alle Infos, sowie Siegerlisten: www.giller.info
Bericht und Fotos: Juliane Scheel
Gillerstatistik 2023 |
||
Disziplin |
Mannschaften |
TN |
Schwimmen |
- |
91 |
Beachvolleball |
24 |
104 |
LA - Kinder |
- |
377 |
KGW |
20 |
195 |
KWK |
76 |
317 |
Staffel |
15 |
90 |
Gillerlauf 10km |
- |
130 |
Gillerlauf 2km |
- |
73 |
Gillerlauf 5km |
- |
15 |
Jedermannslauf |
- |
62 |
Bambini 400m |
- |
21 |
Nordic Walking |
- |
58 |
LA - Erwachsene |
- |
110 |
Wandern 21km |
- |
13 |
Wandern 15km |
- |
15 |
Wandern 5km |
- |
5 |
Mehrkämpfe |
- |
92 |
Just Dance |
2 |
16 |
TGW |
17 |
140 |
OL |
- |
36 |
10 Sekunden |
16 |
54 |
Ginsburger Heide Junior Cup |
4 |
16 |
Ginsburger Heide Wanderpokal |
- |
24 |
Rudelturnen |
~ |
250 |
Gesamt |
2.304 |